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Berlin-Friedrichshain since 1990
Hotfixes - Nicht begnädigen, erledigen !
Hier liste ich einige von mir bei Reparaturen/Modifikationen in bestimmten Geräten
gefundene Schwachstellen auf,
von denen zu erwarten ist, daß sie alle Exemplare einer Serienversion/Baureihe betreffen.
Ich möchte damit Leidtragenden das rechtzeitige Erkennen und Beheben ermöglichen.
Endstufe Craaft CA-1600: Beschädigung angeschlossener Lautsprecher infolge der mangelhaften
Implementation des ins Signal hackenden „Limiters“, der diese Bezeichnung übrigens
nicht verdient. Abhilfe: Ausbauen. (Anleitung auf Anfrage)
HiFi-Verstärker Sony STR-DH130: Undokumentierter, nicht abschaltbarer, über den DCA
wirkender stufenweiser Limiter, der die ausgelobte Ausgangsleistung von 100W stufenweise
auf 25% reduziert. Nicht zerstörend, aber unerwartet.
Abhilfe: Deaktivation des Sidechain-Eingangs (Achtung SMD-Technik ! Anleitung auf
Anfrage)
HiFi-Verstärker Technics SU-VX800: Thermisch bei ta=25°C bemessen vollausgelastete
Treibertransistoren in der ClassAA-Betriebsspannungsnachführung. Da die Umgebungstemperatur
innerhalb dieser Endstufe aber höher liegt, Folge: nach ca. 20 Betriebsjahren Zerstörung
des Klebers, der die Cu-Folie am Leiterplatten-Basismaterial hält, infolgedessen
weiterer Kühlungsverlust, Zerstörung der betreffenden Transistoren mit nachfolgender
Zerstörung der Endstufe. Abhilfe: Auslöten, Nachrüsten von Kühlfahnen, „Schienen“
der betroffenene Leiterbahnen und Lötösen (Anleitung auf Anfrage)
Baßverstärker SWR Studio-220, SM-400, SM-500, sowie davon vermutlich abgeleitete
David Eden WT-300 bis WT-800: Thermisch überlastete Vorwiderstände der +-15V-Betriebsspannungserzeugung.
Um den Netztrafo einfach zu gestalten, wurde versucht, diese +-15V aus der +-60V
Hauptbetriebsspannung abzuleiten. Dabei müssen 2x45V in vermutlich nachträglich und
darum stehend implementierten passiv luftgekühlten Vorwiderständen vernichtet werden.
Nach 8..10 Betriebsjahren lösen sich deren Lötstellen thermisch unter Umkristallisation
auf. Dies und die zu erwartenden Vibrationen der auf ihren Drähten stehend eingelöteten
mittelschweren Bauelemente lösen die Lötaugen ab. Abhilfe: Schaltungänderung auf
Regeltransistoren, die an die Bodenplatte geschraubt und somit hinreichend gekühlt
werden. Anleitung auf Anfrage.
4-Kanal-Endstufe YAMAHA P4050: Nicht gebypasste, dadurch schneller alternde Basisausräumkondensatoren
im Schaltnetzteil.
Folge: Verletzung der Strict-Push-or-Pull-Bedingung der Schaltnetzteil-Haupttransistoren
mit deren nachfolgender Zerstörung, ggf. Hochlaufen der +-35V Hauptbetriebsspannung
mit Zerstörung einer oder mehrere Endstufen.
Abhilfe: Rechtzeitiges prophylaktisches Ersetzen der betroffenen Kondensatoren, Bypassen
mit keramischen oder Tantal-Kondensatoren. Anleitung mit Teilschaltplan auf Anfrage.
Baßamp ebs TD650: Ggf. ohne bodenseitige Isolierzwischenlage montierter Ringkern-Netztrafo.
Folge: Unter direktem Montagedruck stehende Isolierfolie wird durch Wickel zerdrückt,
Isolierlack schlägt ebenfalls durch, daraufhin Körperschluß der außenliegenden Sekundärwicklungshälfte
mit Durchschlag Softgrounding.
Abhilfe: Aufschrauben, Sichtkontrolle, ggf. Nachrüsten Isolierzwischenlage. Keine
weitere Anleitung notwendig.
Rackmount Guitar FX Rocktron Pro GAP: Wiederholt beschädigter Eingangs-Operationsverstärker.
Ursache: Fehlende Eingangsabblockung. Abhilfe: Nachrüsten 2 Z-Dioden 9,1V antiseriell.
Keine weitere Anleitung notwendig.
Digital-Mixer YAMAHA 02R: Fehlerbild:Nach 2-5min Abschalten Display/Dig-Vs mit Relaisklick.
Kommt u.U nach 30..60s wieder.
Ursache: CN901 wurde heiß, verursachte Lötstellen-Umkristallisation. Abhilfe: Großflächige
Nachlötung CN901.
Aktiv-Monitor KEF PSW2010: Lautsprecherrelais zieht nicht mehr an, Endstufe hängt
auf -47V DC fest.
Ursache: Fehlerhafte Arbeitspunktimplementation Q11/Q13: Vollauslastung für ta=25°C,
Thermisches Derating vergessen. Abhilfe: Ersetzen Q11/Q13, Nachrüsten Kühlfahnen,
Umdimensionieren R106/R107. Anleitung mit Teilschaltplan auf Anfrage.
Aktiv-Monitor KRK Rokit 5: Nach dem Einschalten kommt in 9 von 10 Fällen kein Sound
aus der Box,
zudem tritt die Membran deutlich hervor. Wenn die Box anläuft, dann nur für 0,5s.
Dann Abregelung auf -20dB.
Ursache: Variabel teilleitfähiger schwarzer Fixierkleber verschiebt Arbeitspunkt
des sehr hochohmig beschalteten Limiter-Regelspannungs-OpAmps. Abhilfe: Abschaben
Kleberreste, ggf,. Ausbohren aus Lötbohrungen. Teilschaltplan auf Anfrage.
Aktiv-Monitor (Typ leider nicht notiert) mit 3x LM3886: Zuwenig Höhen, anfangs noch
ok., später wird langsam abgeregelt.
Ursache: Spannungsharte Direktverbindung aller 3 MUTE-Eingänge der LM3886. MUTE ist
beim LM3886 ein Bipolartransistor-Eingang, der auf negative Betriebsspannung bezogen
ist. Die sich einstellende Spannung ist 1x Ube. Der LM3886 mit der niedrigsten Ube
„siegt“ über die anderen. Da die Baß-LM3886 schnell heißer werden als die Höhen LM3886,
werden letztere parasitär abgeregelt. Abhilfe: Schaltungsänderung auf echte MUTE-Stromsteuerung.
Anleitung mit Teilschaltplan auf Anfrage.
Dynacord Weiche DSP224: Fehlerbild: Signalausfall, digitale Störgeräusche. Ursache:
U150 (ADC) AD1879JD wird sehr heiß. Nominal-Verlustleistung 1,35 W ! Abhilfe: Leider
keine. Auch nach Einsetzen eines Ersatzexemplars und Überprüfung aller Betriebsspannungen
und Betriebsströme mit anfänglichem Erfolg tritt 2 Wochen später der gleiche Fehler
wieder auf.
Gleiches DAC-Fehlerbild bei YAMAHA Piano pf30: DAC AD1862N wird sehr heiß. Auch nach
2-maligem Ersatz nur Erfolg für wenige Stunden. Vermutung: Stille Lager-Degradation
der betreffenden Analog Devices ADC/DAC-Baureihen?
Anfrage
Neu ! Februar 2017: Baßverstärker Bugera BVV3000 Infinium: Sich wiederholendes Fehler-Szenario
nach Rückkehr von längerem STBY nach ACTIVE: C75 (47µF/450V) geplatzt, R155 (10k?/2W)
überhitzt, F15 (315mA) durchgeschlagen.
Danach gehen alle 6 AUTOBIAS LEDs an, auch wenn alle 6550 gezogen sind.
Schaltet man am BVV3000 Infinium Power OFF und dann wieder ON, leuchten nach ca.
30s erneut alle 6 AUTOBIAS-LEDs auf. Das Ersetzen von C75, R155, F15 bringt leider
keine dauerhafte Abhilfe. Es passiert wieder…
Ursache: In STBY-Schalterposition "0" läuft infolge Fehlimplementation die +B2-Schiene
nach negativ.
Der +B2-Pufferelko C75 (47µF/450V) baut daraufhin sein Dielektrikum elektrolytisch
ab.
Dabei erleidet C75 einen Isolationsschaden, der nach wenigen Minuten irreversibel
sein wird.
Beim nachfolgenden Umschalten auf STBY-Schalterposition "1" wird die +B2-Schiene
wieder mit richtiger Polarität versorgt. C75 zieht nun erheblichen Leckstrom und
überhitzt. Infolge dieses Reformierungsstroms wird +B2 die normale Spannung nicht
mehr erreichen. Dabei wird R155 ebenfalls überlastet.
Bei kurzen STBY-Phasen überstehen R155/C75 diese Tortur einige Male und C75 reformiert
sich,
bis eine besonders lange STBY-Phase C75 irreversibel leitfähig gemacht hat.
C75 heizt sich soweit auf, daß er kocht, durchschlägt und explodiert.
Dabei wird der Kondensatorwickel niederohmig. Nun brennen F15, ggf R155 ebenfalls
durch.
Abhilfe: siehe Schaltplan-Service -> Bugera BVV3000 Infinium Schaltplan incl.C75-Fix